Platt-, Senk- und Spreizfuß

Was ist das?

Ein Plattfuß ist eine angeborene oder erworbene Fehlstellung des Fußes. Dabei erscheint die Längswölbung des Fußes, d.h. die Wölbung von der Ferse zum Vorfußballen, eingesunken. Dadurch können Ferse und Vorfuß zum Fußaußenrand hin abkippen, im Extremfall liegt die Fußsohle vollständig auf dem Boden auf.

Ein Senkfuß ist eine weniger ausgeprägte Form des erworbenen Plattfußes. Dabei drückt sich die Längswölbung nur dann zum Boden hin durch, wenn der Fuß belastet wird. Das führt oft zu Beschwerden am inneren Fußrand und zur Fußsohle hin. Manchmal entstehen auch Schmerzen in den Waden, den Knien, den Oberschenkeln, der Hüfte und im Rücken.

Ein Spreizfuß ist eine besondere Ausprägung des Plattfußes, bei dem die Knochen im Fuß ihre Stellung verändern. Auch das kann zu Beschwerden führen.

Bei Kindern ist ein Plattfuß zunächst ganz normal, denn die Wölbungen im Fuß bilden sich erst vom 6. Lebensjahr an aus. Wenn aber ein Plattfuß noch nach dem 10. Lebensjahr besteht und zudem Beschwerden verursacht, sollten Sie Ihr Kind von uns als Experten untersuchen lassen. Auch wenn Ihr Kind merkwürdig geht, die Experten sagen hier: auffällig, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen.

Ein erworbener Plattfuß hat viele Gründe, die sowohl im Bereich der Weichteile (Muskeln und Bänder), als auch in einer Fehlstellung der Knochen im Fuß liegen können. Schon eine einzelne Fehlstellung im Fußskelett kann viele weitere krankhafte Veränderungen auslösen. 

Was kann man tun?

Abhängig vom Ausmaß der Beschwerden gibt es bei dieser Fehlstellung sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten.

Bei Kindern und Jugendlichen versuchen wir, zunächst ohne orthopädische Hilfsmittel auszukommen. Fußgymnastik, häufiges Barfußlaufen und passende Schuhe mit weicher Sohle sind dabei entscheidend. Auch bei Erwachsenen ist eine krankengymnastische Kräftigung der Unterschenkel- und Fußmuskulatur wichtig. Außerdem können wir Einlagen sowie in schweren Fällen orthopädische Schuhe verordnen, wobei zu beachten ist, dass Einlagen keine nachhaltige Therapie darstellen. Die Einlagen können jedoch Beschwerden lindern, sollten aber generell nur bei Beschwerden getragen werden.

Begonnen wird die Behandlung mit der Anpassung individuell gefertigter Schuheinlagen. Wichtig ist, dass sie sehr sorgfältig gearbeitet werden müssen, um die Fußwölbung ausreichend aufzurichten. Sollten Sie trotz der Einlagen weiterhin Schmerzen haben, nur schwer gehen können und damit unter einer Einschränkung Ihrer Lebensqualität leiden, bieten sich unterschiedliche Operationstechniken an. Wir können sowohl gelenkerhaltend, als auch gelenkverbindend (versteifend) operieren.

Bei Kindern, die noch im Wachstum sind (bis etwa zum 13. Lebensjahr), gibt es bei Plattfüßen und entsprechenden Beschwerden noch eine andere Möglichkeit: Mit kleinen Implantaten können wir versuchen, die Ausprägung der Fußwölbung zu unterstützen. Bei diesem minimalinvasiven (kleinstmöglichen) Eingriff wird eine kleine Schraube im Bereich des unteren Sprunggelenks eingesetzt. Der Reiz, der dadurch entsteht, regt unter anderem die Muskulatur und damit die Ausprägung der Fußwölbung an. Experten sprechen von einer Arthrorise mit einer Talus Stoppschraube. 

Wie geht es nach einer Operation weiter?

Die genaue Nachbehandlung hängt vom Operationsverfahren ab. Auf jeden Fall wird der Fuß ruhig gestellt. Normalerweise kann der Fuß nach etwa 3 Monaten wieder voll belastet werden. 

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