Chronik des Krankenhauses in Rüdesheim am Rhein
1314
Befand sich bereits ein Hospital unmittelbar am Rhein nahe der Brömserburg, damals waren Hospitäler für die Aufnahme Reisender wie Kranker zuständig.
1320
Die Witwe des Ritters Giselbert stiftete ihr „Haus am Markt bei dem Brunnen“ zur Aufnahme und Pflege von Pilgern.
1373
Das alte Hospital an der Burg wurde vermutlich baufällig oder durch Kriege in Mitleidenschaft gezogen. Ein Haus wird als „neues Spital“ bezeichnet. Dieses bestand vermutlich bis 1640. Zusätzlich bestand im Mittelalter vor dem Eibinger Tor auch ein Siechhaus, das unheilbar Kranke aufnahm.
1648
Es bestand ein drittes Hospital, das zwischen Hahnengasse und Mosesgasse stand. Dieses Hospital war vermutlich ein Ersatz für jenes an der Brömserburg und wurde etwa 1820 veräußert, um einen Anbau an den Gasthof „Darmstädter Hof“ zu ermöglichen. Für nahezu ein halbes Jahrhundert scheint Rüdesheim kein Krankenhaus besessen zu haben.
1856
Kamen die ersten „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, Dernbacher Schwestern nach Rüdesheim, um Kranke zu pflegen.
1876
Die Dernbacher Schwestern zogen in das Marienhaus am Markt 22 ein, das die katholische Kirchengemeinde von den Eheleuten Reichert gespendet bekommen hat. Hier war Platz genug um Kranke ambulant zu pflegen.
1885
Erlaubnis zur Verpflegung von Kranken im Hause am Markt. Finanziert wird das neue Gebäude durch einen Spendenaufruf des Elisabethenvereins. Dieses Jahr zählt zum Geburtsjahr des Rüdesheimer Krankenhauses.
1902
Einweihung des neuen Krankenhauses „St. Josefs-Krankenhaus“ mit 13 Zimmern, 24 Betten einschließlich zwei Isolierzellen mit drei Betten und einigen Wohnräumen am „Vicinalweg“ in Rüdesheim am Rhein, dem heutigen Standort.
1932
Erster Erweiterungsbau und Operationsraum werden fällig.
1941
Das Krankenhaus dient im zweiten Weltkrieg als Lazarett. Das Fehlen eines Aufzuges macht sich bemerkbar, so dass ein Aufzug angebaut wird und weitere Verbesserungen im Inneren vorgenommen werden.
1955
Die starke Inanspruchnahme als Unfallkrankenhaus und die wachsende Bevölkerung erfordern einen weiteren Erweiterungsbau. Die 2-, 3-und 6-Bett-Zimmer sind mit großen Fenstern und mit fließendem Wasser ausgestattet.
1961
Einweihung des neuen Operationstrakts. „Jeder kranke Mensch habe das Recht, dass seine Gesundheit ohne Rücksicht auf seine wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im Rahmen aller technischen und medizinischen Möglichkeiten wiederhergestellt werde“.
1965
St. Josef Krankenhaus wird Vollkrankenhaus. Es erhielt hierzu eine neue Operationsabteilung, einen Bettentrakt, eine medizinische Badeabteilung, ein Personalwohnheim, eine Ärztewohnung, eine neue Verwaltungsabteilung, eine Schwesternklausur, eine neue Kapelle und einen großen Parkplatz. Die Bettenzahl stieg auf knapp 200 Betten an. Architektonisch zählt die Rüdesheimer Pflegeanstalt in dieser Zeit mit zu den modernsten im rheinisch-hessischen Raum.
1982
Die Dernbacher Schwestern verließen das Krankenhaus aus Mangel an Nachwuchs. Der Übergang zum weltlichen Pflegepersonal verlief reibungslos, da rechtzeitig Vorsorge getroffen wurde.
1987
Umwandlung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe von einer Belegabteilung in eine hauptamtlich geführte eigenständige Abteilung.
1996
Erweiterung der Intensivabteilung.
1997
Neugestaltung des Eingangsbereichs und Verlegung der Liegendeinfahrt.
1999
Einführung des Computertomographie (CT)-Gerätes.
2000
Nach 2-jähriger Bauzeit Einweihung des Erweiterungsneubaus mit je einer internistischen und einer chirurgischen Bettenstation und OP-Abteilung mit 3 OP-Sälen. Die Chirurgie des Krankenhauses beginnt die erfolgreiche Kooperation mit der niedergelassenen Orthopädiepraxis Dr. Edinge.
2009
Einführung des Magnetresonanztomographie (MRT)-Gerätes und Einweihung der neuen Intensivstation nach Sanierung mit insgesamt 12 Betten und 5 Beatmungsplätzen.
2011
Eröffnung der Geriatrie.
2016
Das Krankenhaus heißt jetzt „St. Josefs-Hospital Rheingau“. Träger ist die St. Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH. Im September wird eine Palliativstation mit sechs Betten eingeweiht.