Was ist eine Außenbandrekonstruktion?

Krankheitsbild

Die chronische Außenbandinstabilität am oberen Sprunggelenk ist eine häufige Komplikation nach Verstauchungen des Sprunggelenks mit einer geschätzten Häufigkeit von 20 - 40%. Sie ist durch eine unvollständige Bandheilung nach einem Bänderriss begründet. Das Problem einer chronischen Instabilität ist, dass sich dadurch die Mechanik des Gelenks verändert. Dies kann zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels und letztendlich zu einer Arthrose führen. Studien zeigen, dass Verstauchungen des Sprunggelenks im Sport die Hauptursache für eine posttraumatische Arthrose sind.

Behandlungsablauf Außenbandrekonstruktion

Symptome

Hauptsymptome sind Schmerzen an der Außenseite, unterhalb des Wadenbeins und am oberen Sprunggelenk vorne. Diese können die Belastbarkeit deutlich einschränken. In einigen Fällen ist der Schmerz ein ständiger, dumpfer Schmerz. Patienten können auch Schwierigkeiten beim Gehen auf unebenem Boden oder in Schuhen mit Absätzen haben. Dazu kommt ein Gefühl des Nachgebens (Instabilität) und ein wiederholtes Umknicken. Eine Schwellneigung oder Steifheit wird ebenfalls oft beschrieben.

Diagnostik

Essentiell ist die klinische Untersuchung. Wichtig ist das Erkennen von Begleitverletzungen an Knorpel und Knochen.

Als diagnostische Mittel stehen Röntgenbilder des belasteten Fußes, das MRT, die Sonographie oder, bei unklaren Befunden, gehaltene Röntgenaufnahmen zur Verfügung. Es ist möglich, dass die Verletzung im MRT nicht dargestellt werden kann, weil die Bänder zum Beispiel in Verlängerung verheilt sind. Dies führt dann zu der Darstellung eines intakten Bandes im MRT, die klinische Instabilität hält jedoch an. Die klinische Untersuchung ist daher unumgänglich. Ggf. wird eine Arthroskopie zur Darstellung des ganzen Ausmaßes der Schädigung erforderlich.

Zur Beurteilung einer Fehlbelastung oder von Trainingsfehlern können auch eine Ganganalyse und eine Leistungsdiagnostik sehr hilfreich sein.

Therapie

Ein instabiles Gelenk hat ein deutliches Risiko für die Entwicklung einer Arthrose. Das Ziel ist daher, das Sprunggelenk zu stabilisieren.

Dies wird zunächst durch konservative Therapiemethoden versucht. Hierzu zählen in erster Linie die krankengymnastische Therapie mit Propriozeptionstraining, Wadendehnung und Kräftigungsübungen und regelmäßiges eigenständiges Training.

Eine operative Versorgung sollte nach Versagen der konservativen Therapie in ausreichendem Umfang (Minimum 10-12 Wochen) erfolgen.

Temporäre Hilfsmittel

Eine Bandage kann helfen, das Gelenk zu stabilisieren. Auch durch Tapes kann eine äußere Stabilisierung erfolgen.

Operative Therapie

Nach Versagen der konservativen Therapie kann die operative Therapie nach einem Zeitraum von drei Monaten erfolgen.

Um Begleitverletzungen, wie z.B. osteochondrale Defekte, auszuschließen, sollte vor der anatomischen Bandrekonstruktion eine Arthroskokpie des Sprunggelenks durchgeführt werden. Zur Bandrekonstruktion werden dann in der Regel der insuffiziente laterale Bandapparat gerafft und dieser wiederum durch lokales Weichgewebe verstärkt.

Groß angelegte Studien zur Außenbandstabilisierung haben für diese Technik eine über 90%ige Patientenzufriedenheit gezeigt und in der Nachuntersuchung nach elf Jahren keine erhöhte Arthroserate gezeigt.

Die Verwendung von Sehnentransplantaten sollte nur noch ausgewählten Fällen, wie z.B. voroperierten Patienten, vorbehalten bleiben.

Begleiteingriffe

Begleiteingriffe sind nicht selten nötig. Dazu zählen die Entfernung von abgesprengten Knochenstücken (bis 35%), die Entfernung von Verknöcherungen (ca. 12%), die Behandlung von Peronealsehnenverletzungen (bis 50%), das Lösen von Vernarbungen und die umschriebene Knorpeltherapie (ca. 17%).

Nachbehandlung

Wenn keine Begleitverletzungen vorliegen, dann ist in der Regel nach zwei Wochen eine Vollbelastung im Walker möglich. Der Walker sollte Tag und Nacht getragen werden.
Die Details zur Nachbehandlung werden prä- und postoperativ mit Ihnen besprochen.

Wichtig für den Erfolg nach einer Operation ist ein konsequentes nachfolgendes Training.

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