GEISENHEIM. Am Freitag, 27. September, traf sich der vor acht Jahren gegründete Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin im Rheingau auf Schloss Schönborn, um aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung zu diskutieren, die Kliniken wie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aktuell umtreiben. Das diesjährige Treffen des Verbundes stand unter dem Eindruck sich rasant verändernder Bedingungen im Gesundheitswesen, die sowohl die stationäre als auch die ambulante Krankenversorgung betreffen. Insbesondere die Neustrukturierung der Leistungsangebote der Krankenhäuser durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wird sich auf die Weiterbildung junger Assistenzärztinnen und -ärzte auswirken. Weiterbildungsbefugnisse werden sich massiv verändern. Dr. Susanne Johna, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und Vorsitzende des Marburger Bundes, erläuterte den 42 Zuhörern, welche Herausforderungen die Reformbemühungen der Bundesregierung für die Weiterbildung mit sich bringen könnten.

Dr. Antje Erler schilderte, welche Aktivitäten das Kompetenzzentrum Weiterbildung in Hessen im zurückliegenden Jahr entwickelt hat sowie über neue Projekte und geplante Informations- sowie Beratungstage für ÄiW (Ärzte in Weiterbildung) im Rheingau-Taunus-Kreis. Ellen Philip stellte das Kompetenzzentrum Pflege vor.

Philip Kärcher, beim Rheingau-Taunus-Kreis zuständig für die Gesundheitsberichterstattung, erläuterte den Hitzeaktionsplan. Im Vortrag von Privatdozent Dr. Markus Schubert, Ärztlicher Direktor des St. Josefs-Hospitals Rheingau und Chefarzt der Fachabteilung für Innere Medizin, der als Mitgastgeber die Kolleginnen und Kollegen begrüßte, trug mit einem Vortrag zur Schilddrüsenüberfunktion zum medizinisch-fachlichen Input der Veranstaltung bei.

Ein weiteres sehr aktuelles Thema für die Allgemeinmedizin sind die geplanten Aktivitäten der Bundesregierung zur Schaffung von „Integrierten Notfallzentren an Krankenhäusern“. Ziel ist es, Allgemeinmedizinische Praxen in Notaufnahmen von Krankenhäusern zu integrieren. Dr. Andreas Fischbach, der neue Chefarzt der Interdisziplinären Notfallmedizin des St. Josefs-Hospitals Wiesbaden, berichtete, welche praktischen Erfahrungen er mit integrierten Notfallzentren gemacht hat.

Die gemeinsame Auseinandersetzung mit Themen, die Ärzte aus Klinik und Praxis betreffen, trug erneut dazu bei, dass die Netzwerkstrukturen weiter gefestigt wurden. Stellvertretend für den Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, begrüßte der Kreisbeigeordnete Günter F. Döring die Ärzteschaft auf Schloss Schönborn, und würdigte deren vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Der Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Rheingau biete Medizinstudierenden und Assistenzärzten eine strukturierte und gut organisierte Facharztausbildung mit einem Rotationsplan für die gesamte Weiterbildungszeit im stationären und ambulanten Bereich an. Diese Begleitung und Unterstützung trage dazu bei, die ärztliche Versorgung im Kreisgebiet sicherzustellen.

Bild v.l.nr.: Birgit Baller, Dr. Sabine Thiel, Günter Döring, PD Dr. Markus Schubert, Dr. Stephanie Gärtner. 

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